Zelten im Westjordanland
Die Pandemie hat Pieps und mir schön die Reisepläne verhagelt. Der Autozug nach Frankreich ist storniert und die Herbstreise nach Norwegen fällt ebenfalls aus. Aber sind die Aussichten tatsächlich so trübe? Vielleicht geht ja doch etwas. Und wenn ja, was?
Je mehr man liest, desto verwirrender erscheint die Situation. Letztlich verfolgt jeder seine eigenen Interessen. Pieps und ich wir wollen unseren Spaß, wollen reisen, zelten, Köpper üben, Entrecôte braten.Thomas Bareiß, der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung will retten, was zu retten ist: „Die Chancen stehen gut, dass wir unsere Sommerferien nicht nur im Inland, sondern auch im europäischen Ausland verbringen können.“ Schon, aber wollen wir das auch?
Unser Außenminister, Heiko Maaß sagt: „Das, was wir als normal empfinden im Sommerurlaub, wird es dieses Jahr nirgendwo geben", und stellt genau die Fragen, die auch mich gerade umtreiben:
1. Wo kann man hinfahren?
2. Ist es verantwortbar?
3. Ist man willkommen?
4. Welche Regelungen gelten da?
Mich treibt besonders die Frage um, welche Einschränkungen ich bereit bin, hinzunehmen. Wie sehr stört mich die blöde Maskenpflicht? Ich habe mich noch immer nicht daran gewöhnt.
Es geht nicht allein um das Tragen der Maske, sondern um das Gefühl dabei, wenn ich wie ein Pestvogel mit Maske einkaufen muss und Metzger, Bäcker und Kellner mich nur maskiert bedienen. Finde ich das aufregend? Witzig? Außergewöhnlich? Oder vermiest es mir die heitere Urlaubslaune? Der Ausblick von den Golanhöhen soll ja geradezu sensationell sein und das Westjordanland ist ein tolles Revier zum Endurowandern. Trotzdem habe ich keine Lust, da hinzufahren und mein Zelt aufzubauen.
Mich interessieren Reisepläne in Coronazeiten.
Fazit: Bei unserer aktuellen Stimmungslage werden Pieps und ich in Deutschland bleiben. Das ist die Gelegenheit, einer gewissen Maus endlich einmal ihr Heimatland nahezubringen. Ohne Not wäre es dazu nicht gekommen. So liegt auch im Schlechten etwas Gutes.