Reiseplanung Island bisher...
1. Vorbereitungen
2. Astronautennahrung
3. Motorradstiefel
4. Foto - Video - GoPro?
5. Smartphone auf Reisen?


Island 2018

Seit Monaten hängt die Islandkarte an der Wand in meinem Zimmer. Akribisch genau haben Claudia und ich meine Route für den Sommer geplant. Jede Tankstelle hat sie mit einem grünen „T“ markiert und ich die Zeltplätze mit einem gelben Punkt. Island hat weniger Einwohner als Wuppertal und ist dabei größer als Ungarn. Es ist eines der beiden am dünnsten besiedelten Ländern der Erde. Das andere ist Grönland.

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Island ist ein Land aus Feuer und Eis, ein Land im Entstehen, so als wäre der liebe Gott am sechsten Tag doch nicht fertig geworden, weil er nach Hause zum Essen musste. Vulkane, Wasserfälle und Gletscher hat er noch geschafft, aber Pflanzen und Tiere sind nicht mehr fertig geworden. Die kommen am Montag.

Island erlebt seit Jahren einen regelrechten Hype und manche der Attraktionen kann sich kaum retten vor Touristen. Wenn dann noch in Reykjavik tausend Kreuzfahrer vom Schiff in Busse verladen werden, wird es voll am Geysir. Doch wir wären nicht Svenja und Pieps, wenn uns nichts einfallen würde.

Natürlich werden wir all die bekannten Sehenswürdigkeiten besuchen und keine Attraktion auslassen: Wir lauschen dem Gebrüll des Dettifoss, werden nass gespritzt vom Geysir und lassen uns am Myvatn von den Mücken stechen, doch dann verkrümeln wir uns in die Einsamkeit des Hochlands und der Westfjorde.

Das isländische Hochland umfasst den Großteil des Landesinneren. Man darf es nur während eines kurzen Zeitfensters im Sommer mit geländegängigen Fahrzeugen durchqueren. Ansonsten sind die Hochlandpisten gesperrt. Viel Verkehr ist da nicht.

Die längste Hochlandpiste ist die Sprengisandur. Sie führt quer durch Ódáðahraun, die größte Wüste Europas, doppelt so groß wie das Saarland. Keine der hellen Sandwüsten, wie man sie aus Lawrence von Arabien kennt, sondern eine Mondlandschaft aus erkalteter Lava, Sand und Vulkanasche. 250 km ohne Tankstelle. Vier Flüsse sind zu überqueren und keine Brücke hilft dabei. Nicht einmal einen McDonalds soll es entlang der Strecke geben.

Beschreibung Die Westfjorde andererseits sind so abgele­gen, dass viele Urlauber gar nicht bis dort raus­fahren. Doch gerade da gibt es einige unglaub­li­che Abenteuerpisten, die in keinem Reiseführer ver­zeichnet und sogar noch aufregender sind als Sprengisandur.

Es gibt nur eine Fähre nach Island, die Norröna. Das Schiff legt von Hirtshals im Norden Dänemarks ab und fährt mit Zwischenstop auf den Färöer in zweieinhalb Tagen nach Island. Die Passage habe ich schon vor einem Jahr angezahlt, denn das Schiff ist dauernd ausgebucht.

Dreißig Tage werden wir unterwegs sein, Pieps und ich. Viermal schlafen wir sehr luxuriös auf der Norröna ‐ ich habe sämtliche verfügbaren Buffets gebucht ‐ und 26 Nächte im Zelt. Seit einem Jahr bereite ich das Abenteuer vor. Manches ist schon erledigt, anderes muss ich noch abstreichen:

☐ Reiseroute ausarbeiten, kurze Etappen! Fotopausen und schwierige Etappen einplanen.
☐ Route in die Landkarten einzeichnen (Claudia)
☐ Reiseplanung drucken und ins Moleskine kleben
☐ Reiseroute auf das Garmin kopieren (Motoplaner -> gpx-Standard -> Track&Route)
☐ GPS Reisecomputer zurücksetzen (Achtung: Fähr-KM werden mitgezählt)
☐ Akkus laden für: sämtliche Geräte!
☐ Uhren in den Kameras stellen
☐ Reservekanister montieren
☐ Uhr im Motorrad stellen
☐ Bücher aufs Kindle laden, Akku laden, WiFi abschalten
☐ kaufen: Travellunch zum Testen
☐ kaufen: Weiteren Ersatzakku für die Lumix FT5
☐ kaufen: Sportleggings, schnell trocknend
☐ kaufen: Flachmann für Whisky
☐ kaufen: Gaskartusche CV470plus
☐ kaufen: Voltaren, Paracetamol, Ibuprofen, Wundverband, Desinfektion, Pflaster
☐ kaufen: Minituben Zahncreme, Shampoo, Duschgel (Rossmann)
☐ Geld holen: 200 € bar in kleinen Scheinen
☐ 2000 DKK am ersten EC-Automaten in Dänemark ziehen (Bordwährung auf der Norønna)


Fazit

Am Anfang jeder Packliste steht eine kurze Einleitung, eine Art Präambel zur Reise, was ich mir erhoffe, was ich glaube, das auf mich zukommt und was ich befürchte. Für Island 2018 steht da:
Platzhalter "Das wird eine derbe Abenteuerreise mit viel Natur, Regen, Kälte, Einsamkeit, Benzinmangel, Offroad, Furten, Wasser, Wind und miesen Zeltplätzen. Dreißig Tage unterwegs. Das wird körperlich anstrengender, als alles zuvor und kann je nach Wetter auch psychisch belastend werden. Dafür muss ich absolut fit sein. Meine größten Widersacher sind das Wetter und die Flüsse im Hochland. Damit muss ich zurecht kommen und die Reise dennoch genießen. Die nötige Erfahrung habe ich und meine Ausrüstung ist top."

Pieps war übrigens nicht schwer zu überzeugen. Der knappe Hinweis: "Es gibt Eisberge", hat genügt...


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Svenja Svendura EndurowandernMade by Svenja Svendura on Apple iMac with Panic Coda and Photoshop Elements.