Reiseplanung Island bisher...
1. Vorbereitungen
2. Astronautennahrung
3. Motorradstiefel
4. Foto - Video - GoPro?
5. Smartphone auf Reisen?


Foto - Video - GoPro?

Für die Reise nach Island habe ich eine GoPro gekauft, eine dieser kleinen Videokameras, deren Name als Synonym für Actioncam steht. Bisher wollte ich so eine Kamera nicht haben. Den typischen Fisheye-Look der Aufnahmen kann ich nicht leiden und außerdem habe ich kaum ein Motorradvideo gesehen, das auch eine Geschichte erzählt und nicht bloß eintönige Fahraufnahmen aus der Ego­perspektive zeigt. Oder den dicken Karl-Heinz beim Winken.

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Die technische Qualität der Kameras ist mittlerweile ganz prima. Die aktuelle GoPro rechnet die Verzeichnung der Linse in Echtzeit heraus und hat eine elektronische Stabilisierung, die für ein erstaunlich ruhiges Bild sorgt. Dummerweise sind das aber noch nicht alle Zutaten, die man für ein interessantes Reisevideo braucht. Filmen ist schwieriger, als Fotografieren. Viel schwieriger sogar: Welche Einstellungen sind sehenswert? Welche Szenen sind wichtig, wie führt man die Kamera und vor allem: Wie erzählt man eine kleine Geschichte?

Je mehr ich darüber lese und je länger ich mich mit Begriffen, wie Storyboard und Shotlist beschäftige, desto entmutigender ist die Sache mit der Filmerei. Trotzdem möchte ich es versuchen, denn selbst ohne Talent kann man viel Spaß haben. Wer mich je tanzen gesehen hat, weiß was ich meine. Deshalb habe ich beschlossen, die Anzahl schlechter Reisevideos um mindestens EINS zu erhöhen und eine aktuelle GoPro Hero6 mit etwas Zubehör gekauft.

Als erste Amtshandlung habe ich mir endlos viele und möglichst schlechte Reisevideos auf Youtube angesehen und aufgeschrieben, was daran nicht gut ist. Ich wollte herausfinden, was ich unbedingt vermeiden muss: Beschreibung Eine Sache stört bei Motorradvideos extrem: Windgeräusche! Die GoPro hat zwar drei Mikrofone, aber der Ton ist etwas dumpf und filtert nicht alle Windgeräusche heraus. Das muss besser gehen. Daher habe ich einen Tascam DR-05 Audiorecorder besorgt. Ich werde den Ton getrennt aufzeichnen und später am Computer dazumischen.

Fotografieren, filmen, Ton aufzeichnen, Reise­tagebuch schreiben. Zelt aufbauen, Entrecotes braten, Pieps mit Körscheis versorgen und nebenher noch eine Reise machen. Ob ich das alles unter einen Hut bekomme?

Es darf nicht dazu kommen, dass ich in Island mit einer Menge überflüssigem Gerödel unterwegs bin, das nur Zeit und Gewicht kostet, ohne dass etwas dabei herauskommt, das ich gut finde.

Deshalb muss ich es vorher ausprobieren. Sowie das Wetter halbwegs ok ist, gehen Pieps und ich auf Testfahrt. Wir fahren für ein paar Tage nach Mandø und trainieren das Filmen mit der neuen Kamera. Mandø ist das ideale Testgelände: Eine winzige Insel in der Nordsee, zu der es keine Brücke und keine Fähre gibt. Man fährt mit der Enduro sieben Kilometer raus ins Watt, bis man die Insel erreicht.

Dort werde ich das Zelt aufschlagen und endlos filmen, ohne dass mich jemand stört. Außerdem ist es die ideale Gelegenheit, meine neuen Gummistiefel zum ersten Mal unter Gefechts­bedingungen zu testen.

Ich möchte versuchen, meinen Reisebericht Mandø als Film nachzuerzählen. Die Story kenne ich und die Geschichte ist nicht sonderlich kompliziert. Wenn ich zurück bin, schneide ich daraus einen Youtube Clip, sehe ihn mir zweimal an, und entscheide dann, ob die GoPro mit nach Island reisen darf, oder ob sie zuhause bleiben muss, damit ich mich allein auf das Reisen, Schreiben und Fotografieren konzentrieren kann.

Zum Schluss möchte ich euch drei Motorradreisevideos zeigen, die mir sehr gut gefallen haben. Im ersten ist ein junger Mann auf seiner XT250 Enduro in den Bergen unterwegs und erzählt eine ruhige Geschichte vom Endurowandern. Tolle Reise, tolle Story, sehenswertes Video. Nebenbei ein prima Beispiel dafür, warum das Reisen auf kleinen, leichten Maschinen solch einen Spaß machen kann.



Das zweite Video stammt von einem Engländer, der mit seiner BMW Sertao auf Island unter­wegs ist. Beiden Filmen ist gemein, dass sie auch eine Geschichte erzählen und nicht nur gute Aufnahmen bringen, aber dieses Video war es, das meine Reiselust auf Island geweckt hat. Dabei setzt er auch eine Drohne ein, aber das allein ist es nicht, was das Video so sehenswert macht. Das müsst ihr euch ansehen!



Das dritte Video bietet beinahe Hollywoodqualität. Es wurde von einer professionellen Filmcrew gedreht, also nichts, das man mit seiner GoPro am Wochenende in Dänemark selbst filmen könnte. Es zeigt, wie sehr eine kleine Story und gute Musik ein Video nach vorne bringen. Ein echtes Feel Good Movie. Ich hätte mir daraufhin beinahe selbst eine Triumph Scrambler gekauft. Aber seht selbst:



Was sind eure Erfahrungen mit der GoPro? Setzt ihr ein Gimbal ein? Was sind eure besten Aufnahmen? Was könnt ihr nicht leiden? Schreib ihr ein Storyboard? Eine Shotlist? Welchen Aufwand betreibt ihr? Habt ihr Tipps für mich, oder gibt es sogar etwas zu zeigen und zu sehen? Oder seid ihr wieder vom Filmen abgekommen und warum? Ich bin neugierig, erzählt doch mal...


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Svenja Svendura EndurowandernMade by Svenja Svendura on Apple iMac with Panic Coda and Photoshop Elements.