Endurowandern in Norwegen
Endurowandern in den Vogesen
Motorrad bei Sonnenschein



Alleinreisen vs. Buddy Tour

Für mich ist das keine Frage, ich reise allein, denn nur wenn ich auf niemanden Rücksicht nehmen muss, kann ich alles so machen, wie es mir am liebsten ist. Die Art, wie ich die Dinge handhabe, funktioniert am besten alleine.

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Jeden Abend zelte ich an einem anderen Ort, fahre aber nur den halben Tag und schlage schon früh wieder mein Lager auf.

Unterwegs halte ich immer wieder zum Foto­gra­fieren an. Ich muss oft tanken, mache noch öfter Pause und ich liebe es, irgendwo einzu­kehren, Kaffee zu trinken und vielleicht sogar ein nettes Gespräch anzufangen.

Stundenlang brüte ich über meinem Reise­tage­buch und bin nicht ansprechbar. Bei schlechtem Wetter brate und esse ich meine Entrecotes im Zelt. Außerdem ist Urlaubszeit für mich auch Lesezeit und ich vertiefe mich jeden Abend in meine Bücher.

Das alles verträgt sich nicht mit einem, oder noch schlimmer, mehreren Mitreisenden. Und warum auch? Ich lerne unterwegs immer wieder neue Menschen kennen und komme gerne mit ihnen ins Gespräch. Und das Beste ist: Am nächsten Tag reise ich weiter und der Kontakt ist beendet.

Jedem, der das Alleinreisen noch nicht kennengelernt hat und noch immer im Internet auf der Suche nach fremden Menschen ist, die mit ihm den Urlaub verbringen, möchte ich ans Herz legen: Versucht es doch einmal. Ihr werdet grenzenlos frei sein und könnt euch ganz auf euch selbst, euer Motorrad und eure Reise konzentrieren. Und wer jetzt sagt, er langweile sich mit sich selbst allein, der ist vielleicht auch für andere kein interessantester Reisepartner.


Unterwegs mit Kumpels

Wildcampen in Norwegen Meine beste Buddy Tour war die Nor­we­genreise mit zwei Kumpels und ihren Enzylinder­enduros. Abends haben wir am Lager­feuer gesessen und von unseren Abenteuern ge­schwärmt, solange bis auch der Letzte völlig erledigt in seinen Schlaf­sack ge­kro­chen ist.

Das war ein toller Urlaub, aber die meisten Menschen haben keine Zeit mehr für Abenteuer. Entweder dürfen sie von zuhause nur fünf Tage weg, oder mögen nicht zelten, oder fahren einen Luxusdampfer, der nicht zu meiner Einzylinder passt. Und falls doch einmal alles passt, dann bekommt man nicht zur selben Zeit Urlaub. Außerdem ist es ziemlich schwierig, sich mit ansonsten wildfremden Menschen über zwei bis vier Wochen gut zu verstehen. Es wird nämlich schnell klar, wenn man außer dem Motorradfahren keine Gemeinsamkeiten hat.


Geführte Motorradreisen

Man könnte auch an einer geführten Motor­radreise teilnehmen. Ein ortskundiger Guide fährt auf einer perfekt geplanten Route vorneweg und hat auch alles andere bereits im Voraus organisiert.

Die Übernachtungen sind gebucht und am Ende des Tages erwartet unsere Biker ein kühles Bier und ein leckeres Abendbuffet an einem besonders schönen Ort. Und sollte doch einmal ein Defekt auftreten, wird entweder Ersatz gestellt, oder die Maschine auf dem Hänger zur nächsten Werkstatt gefahren.

Das ist eine sehr empfehlenswerte Weise, um das Reisen mit dem Motorrad zu gestalten und wer ein Typ für Reisegruppen ist ("Follow me with the red cards, please."), dem kann ich es von ganzem Herzen empfehlen.

Nur für mich ist es nicht das Richtige. Eher würde ich freiwillig im nassen T-Shirt auf Peep Toes über eine Baustelle stöckeln, als mich solch einer Reisegruppe anzuschließen. Warum sollte ich fremde Menschen dafür bezahlen, meinen Urlaub zu planen und dabei auch noch mitkommen und sogar vorne weg fahren zu dürfen? Ich verstehs einfach nicht.


Alleinreisen Biker Buddy
Das Reiseziel suche ich alleine aus Die Kosten für Campinghütte und Doppelzimmer lassen sich teilen
Zeitpunkt Dauer der Reise bestimme ich allein Wenn der Reisepartner unterhaltsam ist, können die Pausen viel Spaß machen
Meine langsame Enduro stört niemanden Wenn das Motorrad umfällt, ist jemand da, beim Aufrichten zu Helfen
Planänderungen sind jederzeit möglich Eine Meinungsverschiedenheit kann je nach Temperament die Reise trüben
Ich fahre genau mein Tempo und bin niemals zu langsam oder zu schnell Je mehr Personen und Bikes, desto höher die Wahrscheinlichkeit von Notfällen (Panne, Krankheit, Unfall, Streit)
Zelt oder Hotel bestimme ich jeden Tag neu nach Wetterlage und Geldbeutel
Mein häufiges bremsen, wenden, Foto machen, nervt und gefährdet niemanden
Es gibt keine Unstimmigkeit über die Länge der Tagesetappen
Ich kann beliebig oft Pause machen
Ich komme leichter mit Fremden ins Gespräch
Im Notfall (Panne, Krankheit, Reisekasse weg) bin ich auf mich allein gestellt
Alleine lacht man weniger (sonst landet man schnell mal in der Klapse :-)

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Svenja Svendura Panic Coda iMacMade by Svenja Svendura on Apple iMac with Panic Coda and Photoshop Elements.