Bikerhöhle Pekelne Doly
Als ich um kurz nach sechs zum Waschhaus gehe, habe ich Mühe, nicht über irgendwelche Zeltleinen zu stolperen. Aus einigen Zelten hört man die gleichmäßigen Atemzüge der Schläfer. Nur zwei Wanderer in Kniebundhosen sind auch schon wach, sitzen auf einer Bank und muffeln ihr karges Frühstück in sich hinein.
Spätestens in zwei Stunden wird es hier ganz anders aussehen. Dann würde ich die Blendamed, die von meiner Zahnbürste ins Waschbecken gefallen ist, nicht wieder auf die Bürste tun, Bedenken, die Pieps völlig fremd sind: "Oh, das wah gah nich' unssere, aber die schmeck' auch gut, näh?!"
Ich betaste den Wespenstich an meinem Hals, die Stelle ist noch immer geschwollen, aber mit etwas MakeUp decke ich den roten Fleck sauber ab. Ich will schließlich nicht wie ein Pockenopfer aussehen, wenn ich nach Tschechien hineinfahre.
Eine halbe Stunde später schiebe ich Greeny vorsichtig zwischen den eng stehenden Zelten hindurch bis zur Straße und starte den Motor. "Tschüss, doofer Campingplatz, wir sehen uns nicht wieder!"
Langsam fahre ich die Kirnitzschtalstraße nach Bad Schandau hinein. Gestern bin ich an einer ARAL Tankstelle vorbei gekommen und ich will noch tanken, bevor es nach Tschechien geht, weil es auf dem ersten Stück ziemlich einsam sein wird und es dort keine Tankstellen gibt. Und außerdem möchte ich jetzt erstmal einen Kaffee trinken.
Fünf Liter Superbenzin, einen Milchkaffee und zwei Wienerwürstchen später, breche ich auf und fahre über die Elbuferstraße in Richtung Grenze. Ich bin aufgeregter, als ich gedacht habe. Skandinavien ist mir vertraut, die Einsamkeit der Wälder, die Kargheit der Berge, all das kenne ich, aber Tschechien ist mir völlig fremd und auch ein klein wenig unheimlich.
Außerdem bin ich auch deshalb zu dieser Reise aufgebrochen, um nachzusehen, wie Tschechien wirklich ist, denn ein Artikel in der Prager Zeitung hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass viele Deutsche noch die gleichen Vorbehalte haben wie ich.
Die Straße verläuft parallel zur Elbe, jetzt muss ich gleich an der Grenze sein und plötzlich, hinter einer Baustelle, liegen die alten Ostblock Grenzanlagen direkt vor mir. Ein düsterer und bedrohlich wirkender Bau aus einer anderen Zeit.
Wie eine Trutzburg des Bösen ragt der dunkle Beton über die Straße, aber die Burg ist verlassen, die Zugbrücke unten und niemand kontrolliert mich. Langsam und mit wachen Augen fahre ich staunend daran vorbei in das unbekannte Land hinein.
Kurz danach stehe ich vor der großen Hinweistafel, auf der das Land erklärt wird: Motorräder dürfen hier 90 fahren und für die Benutzung der Autobahn brauchen sie keine Vignette .
Landeswährung ist die Tschechische Krone, CZK, und ich habe keine einzige davon in der Tasche. Mein Plan ist es, im ersten größeren Ort einheimisches Geld aus dem Automaten zu ziehen. Bis dahin möchte ich aber nicht völlig ohne Geld unterwegs sein und deshalb werde ich einen kleinen Betrag in bar tauschen.
Die erste Wechselstube liegt schreiend bunt auf einem winzigen Streifen Asphalt zwischen der Straße und der Elbe. Ich stelle das Motorrad daneben ab und trete an den Schalter. Der junge Mann dahinter scheint jede Sprache zu sprechen, jedenfalls weiß er sofort, was ich meine, als ich einen 50 Euro Schein unter der Scheibe hindurch schiebe und "50 Euro in Kronen bitte", murmele.
Gleich hinter der Grenze kommt ein kleiner Ort, der Hrensko heißt. Auf Google Streetview bin ich so oft hier durchgefahren, dass der Ort mir merkwürdig vertraut vorkommt, ich nenne das den Manningtree-Effekt, nach einem Ort in England, wo ich Streetview zum ersten Mal dazu genutzt habe, um mich auf eine komplizierte Ortsdurchfahrt vorzubereiten.
Ich setze den Blinker links und biege in die schmale Seitenstraße ein. Schon nach zwei Kilometern habe ich die letzten Häuser hinter mir gelassen und fahre durch die tiefen Wälder Böhmens.
Die Orientierung erfordert viel Aufmerksamkeit, denn in den Wäldern gibt es viele Abzweigungen und Kreuzungen, dazu Schilder, auf denen unbekannte Namen in fremder Sprache stehen. Die Route habe ich zuhause mit einem roten Edding in die Karte gezeichnet, aber es ist nicht immer einfach, ihr zu folgen, weil manche Abzweigungen kaum zu erkennen sind und einige gar nicht in der Karte auftauchen. Zum ersten Mal ist das Navi hilfreich.
Ich fahre an einem Haus vorbei, auf dem Dachdecker bei der Arbeit sind. Als die Jungs auf dem Dach den Motor der Enduro hören, richten sie sich auf und winken freundlich zu mir herunter, während ich vorbeifahre. Ich winke zurück und bin erstaunt über die offen gezeigte Freundlichkeit.
Die Häuser in den Dörfern, durch die ich fahre, sind alt, aber mit üppigem Blumenschmuck und viel Mühe liebevoll gepflegt. Ich bin beeindruckt, wie schön es hier ist und wie sorgfältig die Menschen ihre Häuser und Grundstücke in Ordnung halten.
Nach vierzig Kilometern lichtet sich der Wald und ich fahre auf eine Stadt zu. Das muss bereits Novy Bor sein, hier werde ich mir einen Geldautomaten suchen.
Als eine junge Frau herauskommt, geht er hinein und ich will ihm folgen. Er dreht sich böse um und sagt etwas, das ich nicht verstehe, aber klar ist, er will nicht, dass ich mit ihm gemeinsam in den Vorraum gehe und ich verstehe: Während es bei uns zuhause ganz normal ist, mit Fremden im Vorraum am Automaten zu warten, tritt man hier einzeln ein und zieht sein Geld aus der Wand. Vermutlich ein Sicherheitsaspekt.
Geduldig warte ich, bis der Typ wieder herauskommt, mir noch einen bösen Blick zuwirft und eilig davongeht. Die Bedienung des Automaten gibt keine Rätsel auf und ich ziehe 5000 Kronen, für die später 210 Euro von meinem Konto abgebucht werden. Zu diesem Kurs hätte ich 1189 CZK für meine 50 Euro bekommen, also bin ich an der Grenze doch nur ein bisschen behumpst worden.
Zufrieden stecke ich das Geld ein und gehe drei Eingänge weiter in einen Supermarkt. Es ist ein kleiner Markt in einer Ladenzeile, aber hey: Supermarkt kann ich. Ich schnappe mir einen Einkaufskorb und gehe durch die Gänge.
Supermärkte in anderen Ländern faszinieren mich, weil man dort viel über ein Land erfährt. Was essen die Menschen, was naschen sie, was wird getrunken? Das Angebot bildet das Leben der normalen Menschen ab.
Ich trete an den Fleischtresen heran, dahinter drei Frauen in rotweiß gestreiften Schürzen, die die Kunden bedienen. Das Fleisch sieht fremd aus, ich erkenne zwar Rind und Schwein, aber es ist anders geschnitten als bei uns und die kleinen Schildchen, die darin pieken, kann ich nicht lesen.
"Co to musí být, tak, prosím?", spricht eine der Frauen mich freundlich an. Ich verstehe kein Wort und versuche es mit: "Is it to fry or to cook?", während ich auf ein dunkles Stück Rindfleisch zeige. Die Frau sieht mich hilflos an, aber ich muss wissen, ob es Suppenfleisch ist, das wird in der Pfanne nämlich zäh wie Leder, oder ob es Steaks sind.
Eine zweite Bedienung kommt dazu, die ebenso bemüht und freundlich ist wie die erste. "Is it Steak?", nehme ich erneut Anlauf und ernte wieder nur Schulterzucken. Jetzt kommt die dritte Bedienung dazu, aber auch sie kann nicht helfen. Wir haben einfach keine gemeinsame Sprache.
Mir ist es peinlich, in ein fremdes Land zu fahren, ohne die Sprache zu können, aber Tschechisch ist nicht trivial und bisher konnte ich mir mit Englisch gut behelfen, manchmal auch mit Deutsch, aber heute scheitere ich.
Mit einem entschuldigenden Lächeln und einem Schulterzucken verabschiede ich mich und lasse die Frauen ratlos zurück. Ich werde mir später einen größeren Supermarkt suchen, wo es abgepacktes Fleisch gibt und ich mich ohne Beratung zurechtfinde.
Widerwillig drehe ich um und biege an der Garage ab auf den Bauernhof. Misstrauisch halte ich nach dem Hofhund Ausschau, aber da ist keiner und der Weg führt auf der anderen Seite des Hofes wieder in die Wälder. Das Navi zeigt unbeirrbar geradeaus und zum ersten Mal bin ich froh, es dabei zu haben, denn auf diesen Weg wäre ich nicht gekommen.
Es gibt einen Grund, dass ich mich gerade durch diese Wälder schleiche, denn irgendwo hier in der Nähe gibt es einen MC, einen Motorradclub, der sein Clubhaus, sein Hauptquartier also, in einer Höhle hat. Es soll die größte Höhle des Elbsandsteingebirges sein und angeblich kann man mit dem Motorrad hineinfahren.
Nach einer Weile entdecke ich die erste Höhle, aber sie scheint verlassen und als ich an den Eingang gehe, ist auch nichts zu hören und kein Hinweis zu sehen. Ob ich einfach ein Stück hineinfahre?
Ein kleines Stück weiter mitten im Nirgendwo, zeigt ein verwittertes Hinweisschild auf einen steilen Weg den Berg hinauf. Pekelne Doly steht darauf. Ich werde langsamer, schalte in den zweiten Gang und folge dem Weg nach oben.
Plötzlich öffnet sich der Weg zu einer Lichtung vor einem gewaltigen Felsen. Einige Motorräder stehen davor und draußen vor der Höhle sitzen acht Typen an Biertischen. Erwartungsvoll sehen sie dem Neuankömmling entgegen. Ich parke das Motorrad neben dem Tisch, nehme den Helm ab und grüße mit einem freundlichen Nicken.
Egal, ich bin hierher gefahren, um mir diese Höhle anzusehen. Sie hat mehrere Eingänge und an einem führt ein weißer Strich auf dem Boden ins Halbdunkel der Höhle hinein. Er sieht aus wie eine Fahrbahnmarkierung.
Ich setze den Helm wieder auf, starte den Motor und fahre in die Höhle hinein. Im Licht des Scheinwerfers sehe ich viele Sofas und Sessel und eine kleine Bühne mit rotem Teppich, auf der eine verchromte Stange bis an die Decke reicht. Oh Baby, ich weiß, wofür die da ist!
Auf einer Couch schläft jemand und ein anderer sieht verschlafen hoch, als ich vorbeifahre. Der Scheinwerfer schneidet nur einen schmalen Lichtkegel in die Finsternis und ich bin froh über die Markierung auf dem Boden, denn die Höhle ist ziemlich groß mit Gängen und Nebenräumen.
Ich folge der Markierung durch das Gewölbe, bis ich wieder Tageslicht sehe. Der Weg endet vor einem Bartresen am Ausgang der Höhle. Ich stelle den Motor ab und lasse die Enduro ausrollen. Das gibts doch nicht, denke ich, eine Bar, die in den Felsen hineingebaut ist.
"Do you speak english?"
"A little", gibt sie zurück.
Ich bestelle Kaffee und Palatschinken, einen mördergroßen Pfannkuchen, der dick mit Marmelade bestrichen und dann aufgerollt ist, so dass der rote Brei zu den Seiten herausquillt.
Die Situation ist irgendwie doof und ich fühle mich nicht völlig wohl, aber unter Motorradfahrern habe ich mich bisher immer besonders sicher gefühlt und deshalb habe ich auch jetzt keine Angst.
Am Boden des süßen Pfannkuchens bekomme ich erst richtig Hunger und gehe zum Tresen für einen Nachschlag. Jetzt möchte ich etwas Herzhaftes essen. Ich bestelle eine Kuttelsuppe, aber aus Gründen, die ich nicht verstehe, gibt es die zum Frühstück noch nicht und das Mädchen hinterm Tresen empfielt mir stattdessen eine Zelnacka, das ist eine Krautsuppe.
Die Suppe schmeckt herzhaft und lecker, obwohl sie eher dünn ist. Sechzig Kronen, ungefähr 2,20 Euro, habe ich für Kaffee, Palatschinken und Suppe bezahlt. Dafür hätte ich in Norwegen eine halbe Portion Pommes Frites bekommen.
Ein Typ auf seiner Harley kommt die Auffahrt hochgebraust, er sieht aus wie Bobby aus der Serie Sons of Anarchy, und fährt direkt an den Tresen heran. Er bleibt auf der Maschine sitzen und ruft etwas über den Tresen, worauf das Bikergirl ihm einen Humpen Bier hinstellt. Sag noch mal einer was über Coolness. Wieso ist mir das nicht eingefallen?
Inzwischen sind auch andere Biker mit ihren auf Hochglanz polierten Maschinen auf den Platz gefahren und der Raum vor der Höhle füllt sich allmählich, aber unter zwei Dutzend Bikern sind nur zwei Frauen und die sitzen hinter einem Ledertypen auf dem Sozius.
Ich weiß nicht, ob es wirklich so ist, aber für Machos wie diese, könnte es eine Art Grenzüberschreitung sein, wenn eine Frau mit dem Motorrad alleine hier auftaucht. Auf jeden Fall bin ich sicher kein gutes Beispiel für ihre eigenen Girls.
Die Reste des Palatschinken sind vom Mund gewischt, die Suppe gegessen, der Kaffee getrunken und ein Gespräch finde ich hier nicht, Zeit um weiterzufahren. Ich ziehe meine Jacke an, mache mich startklar und fahre mit etwas mehr Power, als nötig wäre, vom Platz.
Das ist ein interessantes Ausflugsziel, diese Bikerhöhle, aber vermutlich hat man mehr Spaß, wenn man später am Tag herkommt, mit den Jungs zusammen feiert und dann in der Höhle übernachtet.
Camping Ostas stellt sich als ein Biergarten mit Hüttenvermietung heraus, aber es gibt eine kleine Zeltwiese am Waldrand, die bereits so overcrowded ist, dass ich Mühe habe, noch einen Platz für mein Zelt zu finden.
Die Rezeption wird von der Frau hinterm Biertresen mit erledigt. Sie sagt mir, dass ich das Motorrad hier vorne stehen lassen muss und es nicht mit nach hinten auf den Platz nehmen darf.
Ich sehe sie mit einem gequälten Blick an, als hätte ich die Fahrgestellnummer der Kawasaki gerade höchstpersönlich in die Sachfahndung getippt und sie weiß sofort, was mich bewegt: "Don't worry, it's safe", beruhigt sie mich und ich bin froh, dass sie etwas englisch spricht, auch wenn ich kein bisschen beruhigt bin.
Ich bezahle fünf Euro für die Nacht, packe meine Sachen vom Motorrad und schleppe sie zwischen den Ferienhütten hindurch nach hinten an den Waldrand. Um ein großes Lagerfeuer herum sitzen Leute, Männer, Frauen und Kinder, die neugierig zu mir herüber glotzen, als ich mit Sack und Pack über die matschige Wiese gestapft komme.
"Ahoj", rufe ich herüber, das ist tschechisch für hallo, guten Tag, aber ich kann nicht sagen, ob ich eine Antwort erhalte, aber wenn ja, dann geht sie in dem allgemeinen Gemurmel unter.
Sowie ich mein Lager eingeräumt habe, ziehe ich meine Stiefel wieder an und gehe nach vorne in den Biergarten. Es ist Samstagabend und der Laden ist brechend voll. Das Bier geht eimerweise über den Tresen und ein nicht enden wollender Strom an Tellergerichten wird aus der Küche heraus an die Tische getragen.
Ich bestelle ein großes Glas Pilsener Urquell und setze mich in die Bank zu einer Gruppe Tschechen an den Tisch, denn andere Plätze sind nicht mehr frei. Ich trinke das kalte Bier und lausche dem Gewirr der Stimmen um mich herum, von dem ich kein einziges Wort verstehe. Diese Sprachlosigkeit ist unangenehm, ich fühle mich dadurch ausgeschlossen und fremd. So habe ich mich nicht in Nordirland gefühlt und nicht in den Schottischen Highlands.
Das Bier ist unglaublich gut, so frisch vom Fass habe ich Pilsener Urquell noch nie getrunken. Der halbe Liter kostet einen Euro und ich halte es für das beste Bier der Welt. Am Boden des Glases wandere ich zurück zum Zelt und mache mich daran, mein Abendessen zu braten.
Um das Lagerfeuer herum wird Holz gehackt und zwei Männer schleppen weitere Äste aus dem Wald heran. Kinder laufen aufgeregt umher und die Frauen decken einen behelfsmäßigen Tisch, den die Männer aus Bohlen errichtet haben. Die Leute scheinen sich auf ein Fest vorzubereiten und ich zelte mittendrin.
Ich gehe mit dem schmutzigen Geschirr nach vorne, um abzuwaschen und frage auch gleich nach dem Waschhaus. Nein, ein Waschhaus in dem Sinne gibt es nicht, aber da ist ein Waschbecken auf der Damentoilette, erfahre ich am Biertresen.
Vor den Toiletten bleibe ich ratlos stehen, muss ich zu Zeny oder Muzi? Ich tippe auf Muzi, aber ich bleibe vorsichtshalber stehen, um zu beobachten, wo die Geschlechter reingehen und als eine Frau aus der Tür kommt, auf der Zeny steht, weiß ich, dass ich falsch gelegen habe. Männer sind Muzi und Frauen Zeny.
Die Damentoilette besteht aus einem schmalen Gang mit Toilettenkabinen, der keine fünf Meter lang ist, an seinem Ende ein winziges Handwaschbecken mit einem Kaltwasserhahn. Es ist das einzige Waschbecken mit einem Spiegel und das, was einer Waschkabine am nächsten kommt. Davor steht bereits eine ansehnliche Blonde im Partyoutfit und schminkt sich.
Für das Geschirr gibt es draußen unter einem Laubendach vier extra Waschbecken , aber auch hier nur kaltes Wasser. Sogar mit Fairy Ultra habe ich Mühe, das kalte Schweinefett aus der Pfanne zu waschen. Gegen diesen Platz ist selbst mein bisheriges Gruselcamp No.1, Powers the Pot in Irland, geradezu ein Luxusresort.
Sowie ich das Geschirr gewaschen habe, verziehe ich mich in mein Zelt und mache den Reißverschluss hinter mir zu. Ich werde jetzt noch ein wenig lesen, dann schlafen gehen und morgen früh mit Full Speed hier abdüsen, das heißt, falls das Motorrad dann noch da ist, woran ich mehr als nur leise Zweifel habe.
Es ist halb zehn und ich schlafe gerade ein, als laute Musik mich wieder weckt. Da spielt ziemlich laut ein Radio, irgendein Folksender. Es dauert einen Moment, bis ich merke, dass es die Leute am Lagerfeuer sind. Sie haben kein Radio an, sondern spielen auf Instrumenten und ein Mann und eine Frau singen dazu.
Die Leute klatschen und manchmal singen sie mit, aber niemand ist gröhlig, sondern alle scheinen gut drauf zu sein und sind richtig fröhlich, eine Feier im besten Sinne.
Ich hatte davon gelesen, dass Tschechen bei jeder Gelegenheit singen, aber so fröhlich und ausgelassen hatte ich es mir nicht vorgestellt. Trotzdem ist mir ein wenig unheimlich, weil es stockfinster ist und so nah an meinem Zelt. Erst gegen halb zwei kehrt Ruhe ein und auch ich falle in einen tiefen Schlaf.
zum nächsten Tag...
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Das war ein aufregender und ein schöner Tag, auch wenn der Campingplatz kein Glücksgriff war.