Reise nach Italien
Tag 1+2: Kiel - Verona - Gajole
Tag 3: Am Lago di Corlo
Tag 4: Arsiè - Camp Valle Verde
Tag 5: Bozen - Meran
Tag 6: Meran - Stelvio - Gaviapass
Tag 7: Edolo - Zambla Alta
Tag 8: Zambla - Lago di Lugano
Tag 9: Lago Maggiore
Tag 10: Markt in Cannobio
Tag 11: L. Maggiore, Lugano, Como
Tag 12: Morbegno - Lago d'Iseo
Tag 13: Lago d'Iseo - Gardasee
Tag 14: Gardasee - Sega Di Ala
Tag 15: Verona - Heimreise - Fazit
Platzhalter Motorradreise Italien
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Bozen und Meran
Platzhalter Oder: Fräulein Svenjas Gespür für Schnee

Es ist halbdunkel im Zelt. Regen tropft aufs Dach. Blind taste ich nach dem Handy und sehe auf die Uhr. Kurz nach sieben. Elf Stunden Schlaf. Ich horche in mich hinein, fühle die Stirn. Nichts. Alles ok. Mir geht es gut, ich fühle mich frisch und ausgeruht. Was war das denn gestern? Schlechtes Benzin getankt?

nasses Zelt

Das war die gute Nachricht. Die schlechte: Es ist ein trüber, grauer Tag. Es regnet und ist absolut windstill. Keiner da, der die Wolken weiterschiebt.

Das Waschhaus im Camp Valle Verde ist ein Tempel aus Wärme, Licht, heißem Wasser und sanfter Fahrstuhlmusik. Voller Dankbarkeit für den Luxus schließe ich mich mit Pieps in einer der Einzelkabinen ein und bin fest entschlossen, mir Zeit zu lassen und viel heißes Wasser zu verbrauchen.

Es ist unglaublich, wie gut es mir heute Morgen geht. Gestern dachte ich noch an Elend und Siechtum und heute kann ich es kaum abwarten, weiter durch Italien zu fahren. Aber zuerst brauchen wir ein Frühstück. Ich bringe das nasse Handtuch zurück ins Zelt und gehe hinüber ins Restaurant.

Hinterm Tresen eine Dame in meinem Alter. Eine Blonde. Sehr hübsch, aber man erkennt, dass sie zeitlebens stark geraucht hat: Unterernährt, schlechte Haut und das charakteristi­sche Raucher Timbre. Rauchen, Spielen und Drogen. Drei Laster, die ich ausge­lassen habe. Zigaretten schmecken mir nicht, Drogen bekämpfe ich und fürs Spielen bin ich zu geizig. Im Alter brauche ich mir bloß die Rotweinnase überzuschminken und bin so gut wie neu. Keine große Sache, dauert vielleicht fünf Minuten.

Ich frage nach dem größten Kaffee, den sie haben: Ein Americano? Ok, dann ein Americano. Geschmack kommt später, jetzt möchte ich viel heiße, koffeinhaltige Flüssigkeit trinken. Wenn ich wählen muss zwischen Gut und Viel, zwischen Menge und Qualität, dann entscheide ich mich jeden Tag für Viel. Lieber hätte ich eine Kombination von Beidem, aber das gibt es manchmal nicht.

Italien

Der Kaffee ist stark und aromatisch. Americano, ein halbvolles Tässchen. Den habe ich im Big Rock Café in Porthmadog kennen und lieben gelernt. Pieps ist hingerissen von den Croissants mit Puderzucker und Cremefüllung. Bäh, sowas mag ich nicht. Ich bleibe bei Kaffee und hole mir später unterwegs was Richtiges.

Die Signora di Café hat eine Weile in Düsseldorf gewohnt und spricht noch etwas Deutsch: "Das Wättär ieste totall kapuutt." Ich pflichte ihr bei und sie berichtet davon, wie der August viel zu heiß war und wie es am 1. September schlagartig Winter wurde. Draußen ist richtig mieses Schmuddelwetter. Es fehlt bloß noch der Schnee.

Habe ich das den Italienern angetan, frage ich mich schuldbewusst? Indem ich beschlossen und verkündet habe, im September nach Italien zu fahren? Bin ich eine moderne Ausgabe der biblischen Heuschreckenplage? Ganz abwegig ist der Gedanke nicht.

Auf jeden Fall habe ich mehr Erfahrung, als die Italiener, was Regen, Nässe und Wind angeht, denke ich, während ich mit geübten Handgriffen das nasse Zelt abbaue. Die neuen Regensachen waren eine gute Investition, auch wenn sie schweineteuer waren.

Italien

Heute Morgen erwartet mich eine besondere Strecke, die alte Route über den Passo di Lúsia. Der Einstieg in den Pass liegt etwa sieben Kilometer zurück. Ich biege von der Hauptstraße ab und fahre zwischen Wohnhäusern hindurch bergan.

Kurz darauf endet der Asphalt und geht in Schotter über. Im zweiten Gang tuckere ich den Hang hinauf. Ab und zu halte ich an und mache ein Foto. Der wasserdichten Lumix mit dem Leica-Objektiv macht der Regen nichts aus. Vor jeder Aufnahme wische ich kurz das Wasser von der Linse und bin erstaunt, als da plötzlich eine winzige Schneeflocke liegt, die rasch wegtaut, bevor ich sie wischen kann. Ich schaue weiter voraus und tatsächlich: Es beginnt ganz leicht zu schneien. Der Höhenmesser zeigt 1.500 m.

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Hundert Meter höher fällt dichter Schnee. Mit jedem Höhenmeter wird die Piste steiler und der Schneefall heftiger. Jetzt muss der TKC80 zeigen, was er kann. Ich schalte zurück in den ersten Gang. Mit wenig Gas geht es bei 25% Steigung den Berg hinauf. Jetzt bloß nicht die Traktion verlieren.

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Kurz vor der Passhöhe wird der Schneefall so stark, dass ich kaum noch etwas sehen kann. White Out. Ein Geländewagen hat sich vorher über den Pass gegraben. Blindlings folge ich seiner Spur. Die TKC80 halten. Gerade so. Jetzt bloß nicht zuviel Gas.

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Ich liebe dieses Motorrad: Stur wie ein Muli und ohne einen einzigen Fehltritt trägt es mich nach oben. 2.066 m steht auf dem Display des Garmin, als ich die Kuppe erreiche. Auf der anderen Seite verschwindet der Weg im dichten Tannenwald.

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Im Schneeschatten einer mächtigen Tanne halte ich an. Eine tolle Strecke ist das, auch wenn ich kaum etwas von der Landschaft sehen kann. Für mich als Flachlandtirolerin fühlt sich das schon an, wie ein waschechtes Abenteuer.

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Ich bin glücklich, aufgeregt, beinahe euphorisch. Froh, dass es mir wieder gut geht und auch stolz, dass ich es hier rauf geschafft habe und nun allein oben auf dem Pass stehe. Keine Menschenseele weit und breit. Das mag ich.

Pieps hat schnell genug davon, mit dem Dubs im Schnee zu sitzen und nach ein paar Schnee­bällen sind auch meine Finger so steif gefroren, dass ich schnell wieder Handschuhe anziehe. Zufrieden steige ich aufs Motorrad und drücke den Starterknopf. Das dumpfe Hämmern des Einzylinders hat etwas Beruhigendes.

Die Abfahrt führt über Schotter in Serpentinen ins Tal und obwohl ich die Enduro im ersten Gang halte, stehe ich fast pausenlos auf beiden Bremsen. Diesmal erlebe ich die Wetter­scheide umgekehrt, bei 1.500 m geht der Schnee in Regen über. Schnee fand ich besser.

In Soraga di Fassa halte ich vor George's Bar. Der Laden ist gerammelt voll und schön warm. Am Tresen bestelle ich Schinkenbrot und einen Café Americano und setze mich damit draußen unter die Markise. Das Thermometer an der Apotheke gegenüber zeigt 7° C.

Allmählich wird mir wieder warm, oder zumindest weniger kalt. Ich trinke den letzten Schluck Kaffee aus und fahre weiter. Bis nach Bozen ist es nicht mehr weit. Die Straße klettert und klettert, es regnet. Pünktlich bei 1.600 m Höhe geht der Regen in Schnee über. Allmählich kapiere ich, was es damit auf sich hat, mit dieser Schneefallgrenze. Bisher war das für mich nur ein Begriff aus dem Wetterbericht. Schleswig-Holsteins höchster Berg ist 167,4 Meter hoch. Komma vier! Wenn man klein ist, zählt jeder Zentimeter.

Der Conti TKC80 hat eine M+S Kennung. Das Gummi bleibt auch bei Kälte geschmeidig. In den Serpentinen hoch zum Karerpass rutsche ich weit nach vorne an den Lenker. Ich brauche Druck auf dem Vorderrad. Hinten ist nicht so wichtig. Alle paar Sekunden wische ich den Schnee vom Visier. Es steht einen Spalt offen, damit etwas Lüftung geht.

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Bei 1.752 m stehe ich oben auf dem Karerpass. Ich halte an und mache ein Foto. Meine Stiefel sind patschenass. Selbst die guten Daytonas halten nicht ewig dicht. Zwei Wanderer machen Handyfotos von uns. Ein Volvo hält extra an und der Beifahrer knipst ein Bild mit seinem iPhone. Schade, die Aufnahmen hätte ich gern.

Bergab fahre ich noch vorsichtiger. Bloß nicht ins Rutschen kommen. Selbst die Autofahrer kriechen nur noch mit 25 km/h die verschneite Bergstrecke hinunter. Als der Schnee bei 1.500 m wieder in Regen übergeht, bin ich erleichtert. Wann sonst freut man sich schon einmal über Regen?

Ich spüre meine Füße kaum noch. Die Temperatur liegt bei 0°C. "Ein letztes Mal Sonne tanken, bla, der Spätsommer in Meran, bla..."
Hauptsache, ich habe genug T-Shirts, Miniröcke und Ballerinas mit. Die Gepäckrolle ist voll von dem Zeug. Sogar an Sonnencreme habe ich gedacht. Lichtschutzfaktor 50. Fünfzig!

Je näher ich Bozen komme, desto wärmer wird es und desto dichter wird der Verkehr. Kurz vor der Innenstadt sind die Straßen verstopft. Nichts geht mehr. Ein unglaubliches Chaos. Zwei Polizisten versperren den Weg in den Stadtkern. Wegen Überfüllung geschlossen. Ich will gerade abdrehen, da winkt eine junge Kollegin mich durch. Zweiräder dürfen hinein.

Ich liebe Bozen schon deshalb, weil ich nicht länger frieren muss. Es sind 18° wunderbare Wärme. Die Innenstadt ist so zugeparkt mit Zweirädern, wie ich es sonst nur aus der Hamburger Innenstadt mit Autos kenne. Überall sind kleine Parkplätze für Motorräder eingezeichnet.

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Als vor dem Café Mozart ein Kymco Roller ausparkt, setze ich den Blinker und fahre mit Schwung in die Lücke. Zwischen den Rollern wirkt Greeny wie eine Giraffe unter lauter Zebras. Zu Fuß mache ich mich auf über den Waltherplatz in die Laubengasse. Über sie steht im Reiseführer: "Zählt zu den beliebtesten und meistbesuchten Straßen der Stadt."

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Bozen ist tatsächlich schön, denke ich, während ich mich durch die Menschenmasse schiebe. Die alten Häuser, die makellos restaurierten Fassaden, üppiger Blumenschmuck, antikes Pflaster, keine Schmuddelecken. Schön im Sinne von Busreisen-schön, "Europe in five days. Pope included!" und für Reisegruppen geeignet: "Follow me with the red cards, please!".

Auf dem Waltherplatz wird ein halbes Dutzend Reisegruppen verschiedener Nationen gleichzeitig informiert. In der Laubengasse ist kaum noch ein Durchkommen. Kein Wunder, dass sie die Innenstadt gesperrt haben.

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Trotzdem darf ich nicht meckern, denn letztlich bin ich genauso Schuld, wie all die anderen: "Der Reisende zerstört, was er sucht, indem er es findet." Ein blöder Spruch, der eine Menge Wahrheit enthält. Das war mir zuletzt in Hallstadt überdeutlich geworden. Wunderschön, aber ein Disneyland für Chinesen.

Bozen zieht neben Proleten wie mir auch eine ganz besondere Klientel an. Abgewohnte Blondinen mit zu großen Sonnenbrillen und toupierten Haaren, deren bunte Bognerjacken mehr kosten, als Greeny und ich zusammen, zu gebräunt, zu chick, zu alles. Selbst mit fünfundfünfzig senke ich hier das Durchschnittsalter und wohl auch das -einkommen.

In der Laubengasse sind sämtliche großen Marken verteten. Gucci, Fendi, Rolex und einige, die ich nicht kenne. Bei Schuhen denke ich an Deichmann, vielleicht Buffalo, und bei Uhren an Timex oder Casio.

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Etwas verloren steht ein Straßenhändler am Ende der Laubengasse und bietet Haussocken an, bunte Kuschelstrümpfe mit einem dicken, weißen Fellkragen. Solche will ich. Ich drücke dem Händler mit dem lieben Gesicht einen Zehner in die Hand und nehme ein Paar von den orangebraunen in 41.

Es gibt in Bozen buchstäblich alles zu kaufen, außer einem: Lebensmittel. Erst eine Einheimische kann mir wenigstens einen kleinen EUROSPAR in der Fußgängerzone nennen. Der Laden ist eng und dazu overcrowded, aber das Angebot ist top. Hier finde ich meine Mischung aus Menge und Qualität: Ich kaufe zwei panierte Schnitzel und gebackene Auberginen in Scheiben.

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Von Bozen nach Meran sind es keine dreißig Kilometer, aber ich fahre die Strada Provinciale über die Berge. Sie ist doppelt so lang, aber viel schöner, als die Schnellstraße im Tal. Das letzte Stück hinunter nach Meran fahre ich in einer Kolonne schwerer Limousinen, Sport­wagen und fetter SUV. Im Rollatorentempo quälen wir uns die steilen Kehren hinunter ins Tal. Es riecht nach Bremsen, die Leuchten gehen niemals aus. Bekommen die eigentlich keine Einweisung, wenn sie ihre 100k teuren Autos abholen?

In Meran ist die Apfelernte in vollem Gange. Als unsere Kolonne vor einer roten Ampel halten muss, rupfe ich die Lumix aus der Tasche und schieße rasch ein Foto, bevor es grün wird und wir weiterkriechen.

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Camping Passeier Meran liegt etwas außerhalb der Stadt an einem Fluss und ist totally overcrowded. Selbst in den Gängen und auf dem Sandparkplatz vor der Rezeption stehen Wohnmobile. Volle Abwasserbehälter werden auf kleinen Karren zum Klo gezogen, fliegende Leitungen verlegt, Satellitenschüsseln ausgerichtet.

Hier ist die Hölle los. Keine Chance, noch einen Platz zu kriegen. Eine Frau, die gerade mit ihren Anmeldeunterlagen aus der Rezeption kommt, bemerkt meine entäuschte Miene und spricht mich an: "Fahren Sie bloß nicht noch woanders hin. Wir waren schon überall, alles belegt. Vielleicht haben Sie hier noch Glück."

In der Rezeption herrscht eine merkwürdig angespannte Atmosphäre. Ein paar freie Plätze gibt es noch, aber klar ist: Nicht für jeden. So muss die Stimmung an Deck der Titanic gewesen sein, als die Leute um das letzte Rettungsboot herumstanden.

"Frauen und Kinder zuerst!", denke ich und überhole mit elegantem Sidestep ein Ehepaar, das seine Aufmerksamkeit den Souvenirs widmet und dafür kurz stehenbleibt, so dass eine Lücke entsteht. Amateure! Anstehen hat auch etwas mit Konzentration und Engagement zu tun.

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Der Check-In Schalter ist mit drei Leuten besetzt. Die Abfertigung geht routiniert voran. Jede Frage wurde tausendmal gehört und tausendmal beantwortet: Braucht man Marken für die Duschen, wie ist das mit dem Strom geregelt, wo kann man Abwasser, wie weit nach Meran, wo kann ich Fahrräder mieten, wo den Müll loswerden, wo darf der Hund? Camperlatein. Ich höre aufmerksam zu und brauche selbst keine Frage zu stellen außer einer: "Wo gibts morgen früh Kaffee?" "Hier in der Rezeption."

Ich habe tatsächlich Glück und ergattere den letzten freien Platz, gerade groß genug für Greeny und ein kleines Zelt. Es ist kein vollwertiger Stellplatz, sondern bloß eine trockene Ecke in einem Meer matschiger Fahrspuren am Rande der Einfahrt.

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Normalerweise würde ich hier nicht tot überm Zaun hängen wollen, aber in diesem Fall bezahle ich sogar gerne meine 15,40 € dafür. Angebot und Nachfrage. In jener Nacht auf der Titanic hätte auch keiner seinen Platz im Rettungsboot ausgeschlagen, weil es "schon ein bisschen eng ist und nicht so schön."

Heute ist der 19. September und auf dem Platz herrscht unglaublicher Trubel. Damit hatte ich nicht gerechnet, aber eine Dame klärt mich auf: "Da könn'se auch im November kommen. Ist das Gleiche."

Nach einer Platzrunde über einen der ätzendsten Campingplätze, auf denen ich je das Miss­ver­gnügen hatte, zu stehen, ziehen Pieps und ich uns zurück ins Zelt und wie immer funktioniert es: Sowie wir in unserem mitgebrachten Ferienhaus sitzen, um uns herum die vertraute Umgebung, fühlen wir uns zu Hause und geborgen.

Ich gieße Olivenöl in die Pfanne, entkorke den Rotwein und bin bloß noch eine unbeteiligte Beobachterin, die das Treiben draußen mit Staunen verfolgt.

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Pieps und mich kann das in unserem Zelt alles nicht stören. Wir haben panierte Schnitzel und gebackene Auberginen, nicht nur viel, sondern auch lecker. Das war ein wunderbarer und ein abenteuerlicher Tag, auch wenn ich mir Italien völlig anders vorgestellt hatte, irgendwie italienischer und nicht so deutsch und österreichisch. Sehen Tiroler sich selbst als Italiener? Und wie betrachtet jemand aus Neapel die Typen aus Meran?

Noch bis in die Nacht hinein treffen Wohnmobile ein, nicht wenige davon in der 100k Euro Klasse. Jeder Winkel der Zufahrt und in den Gängen wird ausgenutzt, niemand wird fort­ge­schickt. Das ist entweder sehr freundlich, oder sehr geschäftstüchtig. Vermutlich beides, aber ich bin froh, dass ich bleiben darf.

Morgen wollen wir übers Stilfser Joch fahren, falls das bei dem Wetter überhaupt befahrbar ist. Doch das ist ein Problem von morgen. Jetzt wollen wir erstmal schlafen.

Gute Nacht, Welt...

zum nächsten Tag...

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Svenja Svendura EndurowandernMade by Svenja Svendura on Apple iMac with Panic Coda and Photoshop Elements.