Auf der Furkastraße
Tiefes Donnergrollen rollt wie in Zeitlupe durchs Tal. Nur widerwillig schlage ich die Augen auf, doch wenn ich mich jetzt beeile, schaffe ich es vielleicht, hier weg zu sein, bevor der Regen einsetzt. Ich ziehe den Reißverschluss am Zelt auf und lege einen Blitzstart hin.
Als ich vom Waschhaus zurückkomme, ist das Gewitter weitergezogen, ohne dass ein einziger Tropfen gefallen ist. Das Wetter in den Bergen ist schwer zu lesen, sinniere ich, während ich meine Isomatte einrolle und in der Hecktasche verstaue.Ich bin kaum 3 km gefahren, als ich in Balzers an einer Bäckerei vorbeikomme. Tische und Stühle stehen einladend davor in der Sonne. Ich habe noch keine Schweizer Franken, aber vielleicht lassen sie mich hier mit Euro bezahlen.
"Guten Morgen. Kann ich bei Ihnen in Euro bezahlen? Ich hab' leider noch keine Franken."
"Das ist kein Problem, aber der Kurs ist eins zu eins," erwidert die Bäckersfrau freundlich.
"Gibt es hier in der Nähe vielleicht eine Bank?"
"Da gegenüber. 50 Meter von hier."
Dann wechsele ich zuerst etwas Geld und werde mein Frühstück gleich in Franken bezahlen. Doch wo ist die Bank? Die müsste ich von hier doch sehen können.
Schließlich entdecke ich an einem eleganten Stadthaus den Schriftzug Liechtensteinische Landesbank. Nichts sonst weist auf eine Bank hin.
Ich komme mir ziemlich cool vor, als ich die Schalterhalle betrete, um mein Geld aus Liechtenstein zu holen. Allein die schmuddeligen Motorradsachen wollen nicht so recht ins Bild passen.
Der Geldautomat spuckt nur 100 CHF Scheine aus. Ich gehe zur Kasse, um den Schein zu wechseln. Die Kassiererin ist eine äußerst attraktive Blonde mit glatten Haaren. Sie trägt einen dunklen Anzug, eine dunkle Brille und verströmt eine Aura von Unnahbarkeit. Die übrigen Angestellten könnten Klone sein: Weiblich, blond, attraktiv, unterkühlt.
"Na Baby, fit im Schritt? Kannst du mal eben hundert Ocken wechseln?"
Nein, das wäre vielleicht die falsche Heransgehensweise, obwohl es interessant sein könnte, ihre Reaktion zu beobachten. Stattdessen frage ich höflich, ob sie mir bitte 100 Franken in Zehner wechseln könne.
Die junge Dame ist so förmlich, so stiff und elegant, dass ich mit Mühe ein "Danke, Baby!", verkneifen kann, als ich die Geldklammer zurück in die Hosentasche stecke und mich zum Gehen wende. Meine Güte, sind die vornehm hier in Valkenvanias Landesbank.
Zurück in der Bäckerei wird mir klar, dass große Scheine hier kein Problem wären: Die Tasse Kaffee und ein Salamibrötchen kosten 8,50 CHF. Zur Ehrenrettung der Bäckerei muss ich allerdings sagen, dass beides ganz vorzüglich schmeckt.
Heute Morgen stellt sich dieses wundervolle Urlaubsgefühl ein, das starke Bewusstsein, Ferien zu haben und nur das zu tun, was mir wirklich Freude macht.
"Früher soll dort eine Fürstin gewohnt haben, aber nun ist es in Privatbesitz", sagt die alte Dame mit Bedauern, steigt in ihren Toyota und braust davon.
Mit dem letzten Schluck Kaffee steige ich wieder aufs Motorrad und fahre los. Nur einen Kilometer hinter der Bäckerei stehen vier Flaggenmasten links und rechts neben der Straße. Darunter ein Schild mit einem weißen Kreuz auf rotem Grund. Die Grenze zur Schweiz.
Es fällt auf, dass die Flaggenmasten Valkenvanias ein bis zwei Meter kürzer sind, als die der Schweiz. Dafür sind ihre Flaggen bunter. Im Vorbeifahren mache ich einen Schnappschuss und rolle in die Schweiz hinein.
In Trimmis, dem letzten Dorf vor Chur, rolle ich bedächtig durch die malerischen Gassen und betrachte die gepflegten, alten Häuser. Alles wirkt so wunderhübsch und friedlich wie auf den Landschaftsfotos in einem Märklin Katalog der frühen Jahre.
Mehrere Kreisverkehre verteilen Autos, Lastwagen und Mopeds auf die Straßen der Innenstadt, die Namen tragen wie Rheinfelsweg und Pulvermühlestraße. Ich biege auf eine Tankstelle ein und bediene mich mit V-Power 100. Migrolino steht auf dem Kassenzettel, aber ich erkenne eine SHELL, wenn ich eine sehe und diese ist eine.
Die Tankstelle teilt sich das Gelände mit einem ALDI-Markt. Ich lasse das Motorrad stehen und gehe aus Neugier in den Supermarkt. Bereits auf den ersten Blick sieht er nobler aus, als die blauen Läden in der Heimat, aufgeräumter und moderner. Das Konzept und die Aufteilung hingegen sind gleich.
Ich schlendere durch die Gänge von ALDI SUISSE und sehe mich um. Vieles kenne ich von Zuhause. Eine 200g Tafel Schokolade kostet 3,50 €. Nun bin ich keine ausgesprochene ALDI Expertin, aber ich ahne, dass es in Kiel noch billiger ist.
Ach, das ist ja erstaunlich: In der Kühlung gibt es viele Produkte aus Pferdefleisch: Schinken, Wurst und tiefdunkle Steaks. Als Kind gabs manchmal Rouladen aus Pferdefleisch, aber die mochte ich nicht besonders. Das Fleisch hat einen eigenartigen Geschmack und ist sehr mager.
Ob es das bei unserem ALDI auch gibt? Nein, ich glaube eher nicht. Die Tierschutzjoganer würden denen die Scheiben einschmeißen. Anscheinend gibt es in der Schweiz eine lange Tradition, Pferdefleisch zu essen.
Um nicht leer durch die Kasse zu gehen, kaufe ich eine kleine Flasche Rotwein und etwas rohen Schinken, der mit seiner tiefdunklen Farbe sehr appetitlich aussieht.
Ich schwinge mich wieder auf mein Motorrad und fahre weiter. Die Straße verläuft stets in einiger Höhe und ist hervorragend ausgebaut. Die Schweizer halten ihren Laden in Ordnung, denke ich anerkennend.
Gegen Mittag erreiche ich Sedrun. Der Ort liegt in 1.400 m Höhe im Kanton Graubünden. In meinem Reiseplan, den ich auf Postkartengröße ausgedruckt und in mein Moleskine geklebt habe, steht: Sedrun Fleischtrocknerei!
Mit suchendem Blick fahre ich die Via Alpsu entlang, aber der Laden ist gar nicht zu übersehen: Metzgerei Curschellas. Luftgetrocknete Bündner Spezialitäten.
Während vor mir eine Kundin bedient wird, betrachte ich die Auslage. Jedes Stück Fleisch, jede Wurst, jeder Schinken ist sauber in Plastik verschweißt, so als dürfe Fleisch niemals mit der Außenwelt in Kontakt kommen. Wo ist das ganze Blut?
Selbst das belegte Brötchen heute morgen in Liechtenstein war in Kunststoff verpackt und dasselbe tun die Schweden. Soll damit jeder Eindruck von 'sieht lecker aus' vermieden werden? Oder darf hier nichts knusprig sein?
Nun, wie auch immer. Falls es um Hygiene geht, hat Svenja eine schlechte Nachricht für euch: Wir Menschen sind schmutzig. Durch und durch. Unzählige Bakterien, Viren und Pilze leben auf unserer Haut und in uns drin. Trotzdem hatte ich nie eine Allergie oder Unverträglichkeit, außer einmal in Jugoslawien, aber das lag eher am Julischka.
Stattdessen warte ich stumm, bis ich an der Reihe bin und bewundere die Preisgestaltung: Das Kilo Entrecote kostet 89 €, Hüftsteak gibt es für 85 €. Jedes Scheibchen einzeln verschweißt und mit einem Preisektikett versehen: 16 €.
Nein, heute ist ein Tag für Schweinefleisch. Ich stelle mir aus dem Angebot ein Menü aus Koteletts, Bratwurst, Ziegenkäse und Trockenfleisch zusammen. Die Ware sieht erstklassig aus und ich kann es kaum erwarten, damit zum Campingplatz zu kommen.
Hinter Sedrun klettert die Straße höher und höher hinauf. Daneben verlaufen Bahngleise und etwas voraus fährt ein roter Zug. Ich schließe allmählich auf und sehe die Aufschrift auf den Waggons: Glacier Express. Die Steigung lässt den Zug nur langsam vorankommen. Ich schalte runter und gebe Gas. Einmal im Leben will ich auch überholen.
Schließlich erreiche ich die Passhöhe. Ein Parkplatz mit Reisebussen, ein Ausflugslokal und ein Schild markieren die Stelle: Oberalppass 2046 m.ü.M.
Ich bleibe nicht viel länger, als ich brauche, um mir die Beine zu vertreten, ein paar Fotos zu machen und ein bisschen zu frieren. Kalt ist es hier oben. Wie gut, dass ich eine Sturmhaube mithabe, die wie eine Dichtung zwischen Helm und Kopf funktioniert und damit für etwas zusätzliche Wärme sorgt.
Von der Passhöhe sind es noch etwa 10 km bis nach Andermatt. Den Ort kenne ich aus dem Radio, wenn im Reisewetterbericht die Schneehöhen durchgesagt wurden: Andermatt 23 cm Neuschnee, Schneehöhe 3,50 m. Schon der Name klingt mondän: Andermatt.
Als ich kurz darauf am Ortsschild vorbeifahre, bin ich gründlich durchgefroren. Warm genug angezogen bin ich, also fehlen mir Kalorien. Diesen Effekt kenne ich nur zu gut von meiner Norwegenreise, als zwei Hotdogs an der Tankstelle den Unterschied bedeuten konnten zwischen frierend, lustlos, ich will nach Hause und: Auf zum Nordkap!
Steif vor Kälte schlendere ich durch den Ort und sehe mich um. In der Gotthardstraße 59, ein wenig zurückgesetzt, steht ein Schnellrestaurant: Medi's Food Point. Um den größten Tisch herum sitzt eine Gruppe junger Soldaten vor Unmengen von Hamburgern, Pommes Frites und Currywürsten. Die Jungs vertilgen ihr Essen mit wahrem Heißhunger und der Tisch sieht bereits aus wie ein Schlachtfeld. Hier sind wir richtig, Pieps und ich.
Ich stelle mich an den Tresen und betrachte die Tafel mit den Angeboten. Im Hintergrund dreht sich ein mächtiger Dönerspieß. Das Fleisch duftet verführerisch. Pieps und ich sind uns einig: Einmal Dönerteller mit nichts zu trinken.
Für den Dönerteller werden 18 € aufgerufen, aber das ist eben die Schweiz und nicht Tschechien. Die ersten Kartoffeln stecken Pieps und ich gierig mit den Fingern in den Mund, bevor ich auch nur die Zeit finde, das Besteck in die Hand zu nehmen.
Nicht mehr hungrig und nicht mehr kalt steige ich aufs Motorrad und fahre weiter. Dort vorne ist eine Tankstelle auf meiner Reiseroute eingezeichnet. Mit suchendem Blick fahre ich auf die Stelle zu. Mein GPS Gerät zeigt, dass ich genau an der richtigen Stelle stehe, aber hier ist keine Tankstelle.
Ein fetter schwarzer SUV - und sind sie nicht immer schwarz? - fährt vom Straßenrand los und gibt dadurch den Blick frei auf einen grauen Schrank. Darin versteckt eine Zapfsäule und ein Kassenautomat. Die Tankstelle im Wandschrank. Ein guter Titel für einen Krimi.
Hinter Andermatt ändert die Gotthardstraße ihren Namen und heißt jetzt Furkastraße. Die Straße ist kühn in den Berg gehauen und lediglich ein Begrenzungsstein alle 5 m trennt die Fahrbahn vom Abgrund.
Es ist wenig Verkehr auf der Straße, aber ich hänge hinter einem LKW fest und mag nicht überholen, denn vielleicht ergibt sich, gerade wenn ich vorbei bin, ein interessantes Fotomotiv und ich muss anhalten und den Überholten wieder vorbeilassen.
Nein, das Überholen in motivreicher Gegend habe ich mir abgewöhnt, sonst rase ich aus Pflichtbewusstsein an den schönsten Stellen vorbei, nur weil ich gerade überholt habe und diesen Vorteil nicht für ein Foto wieder aufgeben mag. Dann komme ich mir so dumm vor.
Furkapass 2436 m.ü.M. Die Passhöhe markiert zugleich die Kantonsgrenze zwischen Uri und Wallis, doch viel mehr als einen Parkplatz voller Schlaglöcher und tiefhängender Wolken im trüben Licht gibt es nicht zu sehen. Ich knipse ein Foto und fahre sofort weiter.
Hier entspringen in unmittelbarer Nähe zwei der bedeutendsten Flüsse Europas und fließen in entgegengesetzte Richtungen davon: Der Rhein und die Rhone. Die Symbolik ist grandios.
Ich bin noch keinen Kilometer gefahren, als sich unvermittelt der Blick ins Tal öffnet. Vor mir stürzt die Furkastraße kühn in die Tiefe. Eine Kehre lehnt auf Stützen wie eine hochalpine Avus im Hang.
Auf Zehenspitzen tippele ich das Motorrad einen Meter rückwärts, lenke bis zum Anschlag ein und lasse behutsam die Kupplung kommen. Die Furkastraße ist überwältigend und ich möchte jeden Meter davon genießen, aber kaum bin ich einmal in Fahrt, wartet bereits die nächste grandiose Aussicht darauf, bestaunt und fotografiert zu werden.
In der Mitte einer Straßenkehre steht ein mächtiger Bau aus groben Felssteinen. Die Fenster dunkel, der Eingang verrammelt, die Terassenfenster mit Holz vernagelt, wirkt es wie eine Kulisse aus dem Film The Shining. Hotel Belvédère steht an der Fassade.
Gegenüber vom Hotel Belvédère liegt der Rhonegletscher. Auf dem Parkplatz stehen bereits viele Autos und zahlreiche Touristen fotografieren die Stelle, an der noch vor wenigen Jahren das Gletschereis gelegen hat. Inzwischen ist der Gletscher soweit abgeschmolzen, dass er von hier aus nicht mehr zu sehen ist.
Ich beuge mich über das Geländer und versuche, einen Blick auf das Gletschereis zu erhaschen, aber ich sehe nur den eisblauen See des Schmelzwassers.
In der Nähe pfeift jemand, so wie man Frauen hinterherpfeift. Irgendein Italiener, der seine Hormone nicht im Griff hat? Ich ignoriere es, aber so leicht gibt Luigi nicht auf. Er pfeift noch einmal und immer wieder. Das klingt sogar nach mehreren. Ein Rudel Eisverkäufer auf Betriebsausflug?
Gefechtsbereit drehe mich in die Richtung, aus der die Pfiffe kommen, aber da ist niemand. Nur ein paar Touristen stehen am Geländer und fotografieren stakkatoartig in die Tiefe. Ich schlendere hinüber, stelle mich dazu und sehe dorthin, wo alle hinsehen.
Im Hang, nur wenige Meter unterhalb des Parkplatzes, sitzt ein Dutzend kleiner brauner Tiere mit dichtem Fell. Sie sehen aus wie pfeifende Biber, aber ein kleines Mädchen klärt mich auf: "Das sind Murmeltiere."
Vom Belvédère geht es hinunter nach Gletsch. Das Besondere an dem kleinen Ort ist, dass er nur in den Sommermonaten von Juni bis September bewohnt wird. Ob sie jemanden haben, der sich den Winter über in dem großen Hotel Glacier du Rhône einschließen lässt, um darauf aufzupassen?
Am Ortsrand von Gletsch knipse ich ein Foto, auf dem im Vordergrund das Hotel Glacier du Rhône und oben im Berg sein Schwesterhotel, das nahezu baugleiche Belvédère zu sehen ist.
Im Ort fahre ich an einem kleinen, reißenden Fluss entlang: Die Rhone. Eine alte Kapelle mit deutlichen Spuren des Niedergangs vergeht einsam auf einer Wiese. Die anglikanische Kirche von Gletsch aus dem Jahr 1907. Seit der Gletscher abgeschmolzen ist, hat Gletsch viel von seiner Attraktion für Touristen verloren.
In Fiesch verlasse ich schließlich die Furkastrasse und biege auf eine schmale Nebenstrecke ab. 3 km weiter liegt Ernen, ein 500 Seelen Dorf im Kanton Wallis und auch wenn mich inzwischen jede Faser zum Zeltplatz treibt, kann ich nicht achtlos durchfahren.
Ernen ist Teil des Naturparks Binntal, in dem auch mein Campingplatz liegt. In der Straße Unner Hengert bleibe ich stehen und schaue hinüber zur Kirche. Vor mir liegt die reinste Postkartenidylle.
Hinter Ernen schmiegt sich die Straße eng an den Fels und außen in jeder Kurve ist ein Spiegel angebracht. Darin kann man sehen, ob jemand von vorne kommt, denn im Grunde ist die Strecke einspurig.
Einige Kilometer weiter verschwindet die Straße durch ein Tunnelportal im Felskopf der Aebne Matte. Für Autos führt der einzige Zugang ins Binntal durch diese Röhre.
Das Licht im Tunnel ist so funzelig, dass es kaum bis zum Boden reicht, aber immerhin erkennt man, dass die Straße schnurgeradeaus verläuft.
Die Länge der Tunnelröhre überrascht mich. Erst nach 2 km komme ich im Naturpark Binntal wieder ans Tageslicht. Die Sonne strahlt von einem blauen Himmel herunter und die weißen Schäfchenwolken verstärken noch den Eindruck von schönem Wetter.
Der Platz liegt 1.450 m Höhe in einem Tal. Grüne Almwiesen erstrecken sich bis weit ins Tal hinein. Ich biege auf den Schotterweg zur Rezeption ein und stelle das Motorrad davor ab. Der Platz hat keine asphaltierten Wege, das trägt ihm ein dickes Plus ein auf Svenjas Bewertungsskala für Zeltplätze.
Die Rezeption wird nur am Abend für ein paar Stunden besetzt. Camping Giessen, Binntal ist ein Naturcampingplatz, der den Bergbauern der Umgebung gehört.
Ein Wildbach fließt durchs Unterholz am Campingplatz und ich mache mich zu Fuß auf die Suche nach einem schönen Ort für mein Zelt. Es gibt soviele verwunschene Plätze in diesem Camp, dass ich mich kaum entscheiden kann, wo ich stehen möchte.
Ein Weg führt hinauf zu einer Almwiese. Das Gras ist fett und saftig. Hier werde ich mein Lager aufschlagen. Ich gehe zurück und hole das Motorrad. Minuten später brumme ich mit der Enduro den unebenen Weg hinauf und stelle mich mitten auf die Wiese.
Wenn ich wieder zuhause bin, werde ich Camping Giessen für Cool Camping vorschlagen, falls er nicht längst drinsteht.
Die Koteletts aus Sedrun sind dicker, als die Pfanne tief ist. Es sind wahre Prachtstücke und außen herum drapiere ich schmuckvoll einen Ring von Bratwürsten.
Pieps sind solche Überlegungen fremd. Kinder lieben Camping und Pieps größte Sorge gilt allein der gerechten Verteilung des Abendessens.
Das Fleisch war nicht billig, aber die Koteletts, die Bratwürste und später der Ziegenkäse und das Trockenfleisch sind von solcher Qualität, dass es jeden Rappen wert ist.
Als Pieps und ich später im warmen Schlafsack liegen und ich noch lese, lasse ich das Kindle für einen Moment sinken und empfinde ganz bewusst, wie glücklich ich doch bin und welch ein schönes Leben ich habe...
zum nächsten Tag...
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